Nepal Kaffee Projekt

Rolf Schmelzer berichtet über die Baumpflanzaktion in Nepal:

Ich bin elf Jahre als, als mir ein dickes Bündel mit rund 50 dünnen etwa einen Meter langen Holz-Stäben direkt vor die Füße fällt.

Das Bündel verliert ein Lastwagen im Sauerland, der voll damit beladen ist. “Das werden prima Pfeile für meinen neuen Flitzebogen”, denke ich. Ich verstaue das Bündel unter der Hecke vor unserem Haus und mache mich auf den Weg zur Schule. Den ganzen Schultag lang freue ich mich schon darauf, die Pfeilspitzen zu schnitzen!
Als ich nach Hause komme, liegt mein Bündel noch unter der Hecke. Ich greife es mir, trage es in die Küche und hole ein scharfes Messer aus der Schublade, als meine Mutter sagt: “Siehst du die klitzekleinen gelb-grünen Triebe an den Stäben denn nicht, und die winzigen weißen Wurzeln da unten? Dir sind da 50 Bäume vom Himmel gefallen, keine Flitzebogen-Pfeile!” – Wir gehen zusammen zum unteren Rand unseres Grundstücks und buddeln den Rest des Tages kleine Löcher im Abstand von zehn Metern und stecken jeweils einen “Stab” hinein, pflanzen so zusammen 50 Buchen und Ahörner!

Fast fünfzig Jahre später habe ich meinen Laubwald im Sauerland bei Kirchhundem gestern mit google earth wiederentdeckt!
Es ist “mein Wald” :).

Auf all meinen journalistischen Recherchereisen habe ich stets irgendwo (Obst-)Baeume gepflanzt, vorwiegend in Nordamerika, Australien, Neuseeland und in Südasien. In Chicago, San Francisco, Phoenix, Los Angeles, Sydney, Auckland, Singapur, Bali, Bangkok und Kathmandu.
Stets im geschützten Bereich bei Freunden, die die Pflege übernommen haben.

Meine aktuellen Baumpflanzprojekte finden nun in Nepal statt. Seit 1995 lege ich hier in Kathmandu sehr erfolgreich kleine Stadtparks und Verkehrsinseln im öffentlichen Raum zur Stadtbegrünung an. Der finanzielle Aufwand liegt stets bei etwa 300 bis 500 Euro.

Die Erhaltung und Pflege erfolgt durch private Initiativen wie zum Beispiel der “Bhimsen Turm”, ein Wahrzeichen im Herzen von Kathmandu.

Das Prinzip ist immer dasselbe. Lastwagenweise Hausmüll abtransportieren. Mutterboden heranschaffen. Bäume pflanzen. Die Kleingastronomie kommt dann von selbst.

Wir haben hochwertigen Hochland-Kaffee als die geeignete Pflanze gefunden, die den Bauern auch noch einen Zusatznutzen bringt und so die Nachhaltigkeit des Projekts sichert.

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